China steht Anfang 2024 an einem entscheidenden Punkt seiner wirtschaftlichen Erholung, nachdem es seine Null-Covid-Politik aufgehoben hat. Trotz hoher Erwartungen verlief die Erholung im vergangenen Jahr nicht so stark wie erhofft, was das Interesse an den Wirtschaftsaussichten für das Jahr 2024 weiter verstärkt. Der Ausblick für China zeigt ein gemischtes Bild, das von einer langsamen, aber stetigen Erholung nach der COVID-19-Pandemie geprägt ist.
Gemischte Signale von den Einkaufsmanagerindizes
Ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Gesundheit Chinas ist der Einkaufsmanagerindex (PMI). Dieser Index bietet Aufschluss über die wirtschaftlichen Aktivitäten des Landes, von sozialer Finanzierung und Frachtvolumen bis hin zu Beschäftigungstrends und dem Geschäftsklima im Immobiliensektor, sowie wichtigen finanziellen Indikatoren wie Zinssätzen und Warentausch-Bedingungen.
Der offizielle PMI ist im Februar auf 49,1 gesunken (49,2 im Januar), dies war der fünfte Monat in Folge, in dem der Index unter 50 lag, was auf eine Schrumpfung des Sektors hindeutet. Der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg im Februar hingegen auf 50,9 (50,8 im Januar), der vierte monatliche Anstieg des Indexes in Folge.
Wachstum und Verschuldung
Für 2024 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) ein verlangsamtes Wachstum von 4,6%, was immer noch über den früheren Erwartungen liegt. Trotz dieser positiven Anzeichen bleibt der wirtschaftliche Ausblick mit Herausforderungen behaftet, darunter anhaltende Schwächen im Immobiliensektor und eine gedämpfte externe Nachfrage.
Die lokale Verschuldung in China hat sich auf 92 Billionen Yuan erhöht, was 76% der Wirtschaftsleistung des Landes im Jahr 2022 entspricht. Diese steigende Verschuldung stellt ein langfristiges Wachstumshemmnis dar. Um das Wachstum zu stützen und die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen, hat China mehrere Maßnahmen ergriffen, um den Immobilien-Markt zu unterstützen, doch es bedarf weiterer Anstrengungen, um eine schnellere Erholung zu sichern und die wirtschaftlichen Kosten zu senken.
Insgesamt steht China vor einer Reihe von strukturellen Herausforderungen, einschließlich hoher Schuldenstände, einer alternden Bevölkerung und einer langsameren Produktivitätswachstum als in der Vergangenheit. Diese Faktoren werden voraussichtlich das Wachstumspotenzial Chinas auf lange Sicht einschränken. Trotz dieser Herausforderungen zeigt der Ausblick für 2024, dass Chinas Wirtschaft weiterhin Wachstumspotenzial hat, auch wenn dieses Wachstum langsamer sein könnte als in der Vergangenheit.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Herausforderungen zwar bestehen bleiben, die Kombination aus politischer Unterstützung und strukturellen Reformen deuten aber darauf hin, dass China auf einem Pfad zu moderatem Wachstum ist, gestützt durch Maßnahmen zur Stärkung des Immobiliensektors und zur Bewältigung der lokalen Verschuldung. Die Anpassungsfähigkeit und die politischen Maßnahmen Chinas werden entscheidend sein, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und langfristige Wachstumspotenziale zu sichern.
Quellen: Macrobond, Reuters, IMF, Weltbank
Comments